Wartungsanleitung

Poolanlagen mit biologischer Wasseraufbereitung

 FAQ

Biologische Wasseraufbereitung im Naturpool – Grundprinzip Fließgewässer (Kategorie 4/FLL)

Die biologische Wasseraufbereitung im Naturpool ahmt die natürlichen Selbstreinigungsmechanismen von Fließgewässern nach. Der Biofilter ist das Herzstück des Systems und arbeitet rund um die Uhr. Durch ihn strömt das Wasser kontinuierlich, wodurch Mikroorganismen auf speziellen Oberflächen – dem sogenannten Biofilm – angesiedelt werden. Diese Organismen entziehen dem Wasser Nährstoffe wie Phosphate und nutzen diese für ihren Stoffwechsel. Dadurch bleibt das Wasser klar und sauber.

    • Der Biofilm im Filter ist eine lebendige Gemeinschaft aus Mikroorganismen, Algen, Zooplankton und ggf. Pflanzenzellen. Diese Organismen "streiten" um die verfügbaren Nährstoffe und wandeln sie in unschädliche Substanzen um. Überschüssige Nährstoffe werden teils gasförmig, wie Stickstoffverbindungen, an die Luft abgegeben.

    • Der kontinuierliche Nährstoffentzug durch den Biofilm verhindert Algenwachstum im Schwimmbereich. Ist der Nährstoffeintrag jedoch zu hoch (z. B. durch Pollen oder organische Verschmutzungen), kann es zu vorübergehenden Trübungen kommen.

    • Ein zentraler Aspekt ist die Phosphor-Limitierung: Je weniger Phosphor im Wasser, desto weniger Nährstoffe stehen Algen und anderen Organismen zur Verfügung.

    • Der Naturpool arbeitet komplett ohne Chemikalien wie Chlor oder Algenvernichter. Solche Mittel würden den Biofilm, der die Wasserreinigung übernimmt, zerstören und das biologische Gleichgewicht nachhaltig stören.

    • Auch die vorübergehende Reduktion der Filterlaufzeit oder ein Pumpenausfall können die Biofilm-Leistung beeinträchtigen. Der Pool reagiert darauf meist mit Algenbildung – ein Zeichen für ein gestörtes System.

  • Damit der Filter seine Leistung behält, muss der Biofilm regelmäßig entfernt und erneuert werden. Dies erfolgt durch Rückspülungen, bei denen die Nährstoffe, die sich im Biofilm angesammelt haben, entfernt werden. Eine regelmäßige Filterregeneration – idealerweise durch den Fachbetrieb – sorgt dafür, dass der Filter immer in der Wachstumsphase bleibt, in der er am effizientesten arbeitet.

    • Kontinuierlicher Betrieb: Der Biofilter läuft 24 Stunden am Tag und entzieht dem Wasser Nährstoffe, wodurch das biologische Gleichgewicht erhalten bleibt.

    • Keine Chemie: Chlor, Algenvernichter oder andere Desinfektionsmittel dürfen nicht verwendet werden, da sie das biologische System zerstören.

    • Regelmäßige Pflege: Der Filter benötigt mindestens einmal jährlich eine Regeneration, um leistungsfähig zu bleiben.

    • Lebendiges System: Der Naturpool ist kein statisches, sondern ein lebendiges System, das von Mikroorganismen und natürlichen Prozessen abhängt.

    • Geduld bei Problemen: Vorübergehende Trübungen oder Algenbildung sind natürliche Reaktionen und können durch Pflege und Geduld behoben werden.

    Diese Punkte helfen Ihnen, die Funktionsweise Ihres Naturpools zu verstehen und das System optimal zu pflegen. Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!

FAQ: Bedienungs- und Pflegeanleitung für Naturpools

  1. Grundlagen

      • Ein Naturpool nutzt das Prinzip eines Fließgewässers: Mikroorganismen und Biofilme reinigen das Wasser biologisch, indem sie Nährstoffe aufnehmen und abbauen.

      • Biofilm entsteht auf durchströmten Oberflächen im Biofilter und entzieht dem Wasser Nährstoffe, wodurch das Wasser klar und sauber bleibt.

      • Die Wasseraufbereitung basiert auf Phosphor-Limitierung und arbeitet ohne chemische Desinfektionsmittel wie Chlor.

      • Regelmäßige Pflege und Filterregeneration sind notwendig, da die biologische Selbstreinigung Pflegeaufwand nicht vollständig ersetzt.

      • Geeignete Wasserquellen: Nährstoffarmes Leitungswasser (Phosphorgehalt ≤ 10 µg/l). Falls nicht verfügbar, kann Wasser mit Umkehrosmose aufbereitet werden.

      • Nährstoffe: Nur geprüfte Biofilmnährstoffe vom POOL FOR NATURE Fachbetrieb dürfen verwendet werden.

      • Tiere und Pflanzen: Naturpools beherbergen natürliche Lebewesen wie Libellenlarven, Frösche oder Zooplankton. Biofilme und Algen sind Teil des Systems, können aber bei Bedarf mechanisch entfernt werden.

    • Ungeeignete Wasserquellen: Regenwasser aus Speichern, Brunnenwasser, Flusswasser oder enthärtetes Wasser.

    • Ungeeignete Stoffe: Phosphorhaltige Substanzen (z. B. Cola, Dünger), Pflanzentöpfe im Poolbereich oder gedüngte Wasserpflanzen.

    • Giftstoffe: Pflanzenschutzmittel, Holzschutzprodukte, Reinigungsmittel und Algenvernichter.

2. Betrieb

    • Filterpumpen: Laufen ganzjährig, 24 Stunden täglich. Keine Schalter oder Zeitschaltuhren verwenden.

    • Verbindungspumpe: Läuft mindestens 8–16 Stunden täglich, um das gesamte Poolvolumen einmal umzuwälzen.

    • Skimmerpumpe: Läuft 2–4 Stunden täglich zur Oberflächenreinigung, im Winter auf 24h-Betrieb umstellen oder einwintern.

    • Ansaugschacht: Kugelhähne bleiben im Normalbetrieb offen. Einstellungen dürfen nicht verändert werden.

3. Pflege und Wartung

    1. Skimmer leeren: Skimmerpumpe vor dem Entleeren ausschalten. Den Siebkorb reinigen und korrekt einsetzen.

    2. Pumpen prüfen: Regelmäßige Kontrolle des Betriebs. Bei Ausfällen nicht ohne Filterregeneration wieder einschalten.

    3. Schwimmbereich reinigen: Mit Reinigungsrobotern und mechanischen Geräten Mulm und Beläge entfernen.

    4. Ufer- und Pflanzbereiche reinigen: Ablagerungen abwedeln, Pflanzen vorsichtig reinigen, nicht beschädigen.

    5. Wasser nachfüllen: Nur nährstoffarmes Wasser bis zur Unterkante des Überlaufs auffüllen.

    6. Nährstoffversorgung: Biofilmnährstoffe gemäß Anleitung dosieren. Im Winter keine Nährstoffe zuführen.

    • Der Biofilm im Filter wird jährlich durch Rückspülung entfernt. Dies stellt sicher, dass der Filter effizient bleibt.

    • Die Regeneration erfolgt idealerweise durch den Fachbetrieb. Selbst durchgeführte Regenerationen bergen Fehlerpotenzial und können Gewährleistungsansprüche gefährde

    • Einwintern:

      • Pumpen entweder im Dauerbetrieb lassen oder abschalten und vor Frost schützen.

      • Skimmer mit Luftpolsterfolie und Styropor sichern.

      • Wasserflächen mit Eisdruckpolstern sichern.

    • Auswintern:

      • Filter regenerieren, Pumpen prüfen, Eisdruckpolster entfernen.

      • Ufer- und Pflanzbereiche reinigen und zurückschneiden.

  • Nur nach Rücksprache mit dem Fachbetrieb. Unkontrolliertes Abpumpen kann Schäden an der Beckenkonstruktion verursachen.

4. Fehlerbehebung

    • Wasserstand prüfen und tägliche Verdunstungsverluste dokumentieren (2–4 cm pro Tag möglich).

    • Bei übermäßigen Verlusten den Fachbetrieb kontaktieren. Eine Filterregeneration kann notwendig sein.

    • Skimmer reinigen und prüfen, ob die Pumpe arbeitet. Bei Verstopfungen die Leitung oder das Laufrad der Pumpe kontrollieren.

    • Stromzufuhr, Sicherungen und FI-Schalter prüfen. Bei blockierten Laufrädern die Pumpe reinigen.

    • Im Zweifelsfall Fachbetrieb kontaktieren

    • Stromzufuhr, Sicherungen und Leuchtmittel prüfen. Gegebenenfalls das Leuchtmittel austauschen.

    • Im Zweifelsfall Fachbetrieb kontaktieren

    • Wasserstand und Messsonde prüfen. Abdeckung nicht bewegen, wenn sie verklemmt ist.

    • Fachbetrieb kontaktieren.

  • Ursachen können Nährstoffeinträge oder fehlende Filterregeneration sein. Geduld erforderlich, da biologische Prozesse Zeit benötigen.

    • Dokumentation, was ist zuvor passiert. Z.B. Kinderbesuch, Party mit Alkohol, Düngen des Gartens etc

    • Wasseranalyse durchführen

    • Fachbetrieb kontaktieren

    • Mechanische Reinigung durch Abbürsten und Absaugen vornehmen.

    • Eine zusätzliche Filterregeneration kann notwendig sein.

5. Updates

  • Diese Anleitung wird regelmäßig aktualisiert, um neue Erkenntnisse und Weiterentwicklungen im Bereich Naturpools zu berücksichtigen.